Wie viele interessante Geschichten fängt auch diese mit einer zufälligen Gelegenheit an. Die Situation, um die es hier ging, war, dass eine universitäre Einrichtung bei unserem lokalen Hackerspace anfragte, ob wir nicht ein paar ältere Server haben wollten, die aus dem laufenden Betrieb dekommissioniert wurden (vermutlich um sich die Verschrottungskosten zu sparen, aber nun ja). „Ein paar“ waren dann schlussendlich mehr als 2 volle Full-Height-Racks an 1HE-Supermicro-Servern. Der Löwenanteil davon ältere Dual-Node-Server, also Servergehäuse, in denen ein Netzteil, aber zwei Mainboards in einer proprietären Bauform untergebracht sind. Nach ein paar Wochen ausreizen der maximalen Belastbarkeit der Quadratmeter-Traglast des Bodenbelags im Hackerspace und der mit 16A abgesicherten Steckdosen sowie etwas Rumspielen mit Kubernetes, Ceph und sonstiger Cluster-Software (wann hat man schon mal so viel Hardware gleichzeitig herumstehen, mit der man Clustern kann), stellt sich dann aber doch relativ schnell Ernüchterung ein: Die Server sind Dual-Node Dual-CPU Opteron-Server, und damit viel zu alt, um sie sinnvoll für egal was zu verwenden. Da wir mit so vielen Servern ohnehin nichts anfangen konnten, haben wir an alle befreundeten Entitäten, die Interesse hatten, Server herausgegeben. Ich habe mir auch 2 davon geschnappt, und war mir sicher, dass man da was tolles draus bauen kann. Und genau darum geht es hier…
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Razer Tastaturen – Handballenablage refurbishen
Refurbished – ist ein hippes neudeutsches Wort für „wieder Instandgesetzt“, oder schlicht: „Repariert wo notwendig“. Naja, wie auch immer, ich habe mir Mitte 2017 mal eine neue Tastatur gegönnt, weil die grade bei Amazon Prime deutlich heruntergesetzt war, in meinem Fall war das eine BlackWidow Chroma V2 von Razer. Heute, Anfang 2021, ca. dreieinhalb Jahre später muss ich sagen: Ich mag die Tastatur immer noch sehr gerne, und sie funktioniert tadellos wie am ersten Tag. Sie hat zwar Ihre Schwächen (Medientasten inkl. Lautstärke nicht auf dedizierten Tasten und nur über fn-Key erreichbar, Makro-Tasten sind unter Linux nervig zu benutzen, etc..), aber sonst: eine solide mechanische Tastatur mit RGB-Funktionalität.Mit der Handballenablage sieht es etwas anders aus. zu meinem Leidwesen ist diese mit Kunstleder bezogen (Kunstleder ist scheisse; sobald das nicht mehr so neu und frisch ist, fusselt es einem nur die Bude voll und sieht einfach furchtbar aus). Es kam wie es kommen musste, irgendwann fingen einige Stellen an, sich durchzureiben, und die Handballenablage wurde unansehnlich – von den ganzen schwarzen Fusseln mal abgesehen. Es gibt von Razer glücklicherweise Ersatz-Wrist-Rests (Handballenablagen) …so dachte ich zumindest. Die, die man von Razer kaufen kann („Razer Wrist Wrest“) hat den falschen Anlegewinkel an die Tastatur, die „rutschfesten Gummifüße“ sind so rutschfest wie alle anderen auch (nämlich gar nicht), und, die Handballenauflage hat im Gegensatz zu der, die bei der Tastatur dabei ist, keine Magnete, die Ablage und Tastatur beieinander halten. Was also tun?
Schnell herstellbare Corona-Masken aus Haushaltsmitteln
In Zeiten der Corona-Pandemie sind Atemschutzmasken zur Mangelware geworden und inzwischen gibt es viele kreative Ideen, solche Masken selbst herzustellen. Im folgenden Beitrag wird eine besonders sehr schnelle und einfache Herstellung eines Mundschutzes beschrieben, so dass sich auf diese Weise schnell größere Mengen der dringend benötigten Ware als Einwegartikel herstellen lassen.
Benötigt werden hierfür mindestens zwei Kaffeefilter, Klebeband (z.B. Textilklebeband [das, was man für z.B. Verbände verwendet], Gaffa-Tape oder Ähnliches), ein Heftstreifen (diese Metallbügel zum Festhalten von Papier in Ordnern), Heftklammern, Tacker und eine Schere. Zudem werden noch Bänder benötigt, um den Mundschutz zusammen zu binden, z.B. elastische Gummibandstreifen, wie sie zum Nähen verwendet werden, Bastelschnur, Schnürsenkel oder andere Arten von Schnüren bzw. Bändern.
Gefälschte Game Boy Spiele – Und wie man sie erkennt
Viele von uns kennen das: Irgendwann ereilt uns mal ein Retro-Flashback. Sei es um der „guten alten Zeit“ willen, oder um den eigenen Kindern zu zeigen, dass man damals auch ohne Touchscreen und Angrybirds zocken konnte. Für die meisten, die jetzt so zwischen 25 und 50 Jahren alt sind, bedeutete das: GameBoy!
Man begibt sich also zum Trödelmarkt oder Online-Auktionshaus seines Vertrauens und fängt an zu stöbern. Glücklich darüber vielleicht ein Schnäppchen geschossen zu haben, stellt sich leider allzu oft Ernüchterung ein, wenn das Spiel (von Außen) nicht so schön aussieht wie in der Erinnerung, oder auf einmal das Spiel anfängt abzustürzen. Grund dafür sind leider häufig sogenannte Bootlegs, oder um es beim Namen zu nennen: Fälschungen. Damit ist hier nicht Homebrew-Software gemeint, also Spiele die lange nach der GameBoy-Ära auf umgeflashten Modulen rauskamen oder Spezialsoftware, um einen GameBoy bspw. als Audio-Synthesizer zu benutzen. Ich rede von irgendwelchen China-Buden, die vor allen Dingen Pokémon und Zelda-Spiele raubkopieren und in Massen auf eBay verscheuern. Es gibt kaum mehr Fälschungen von Modul-basierten Konsolenspielen als die für die Nintendo-Handhelds (egal ob GameBoy oder DS/3DS). War das Phänomen Raubkopie für Nintendo-Konsolen doch bis dahin relativ vernachlässigbar, gab es mit den GameBoy spielen einen regelrechten Boom an Bootlegs aus Fernost.
Nun ist es aber so, dass der Großteil derjenigen, die heutzutage GameBoy-Spiele kaufen, dies entweder aus nostalgischen Anwandlungen oder aus Sammelleidenschaft tun. In beiden Fällen sind Fälschungen schlicht nicht akzeptabel, da sie qualitativ und oft auch funktional eine einzige Zumutung sind. Die größte Hürde dabei ist, die Fälschungen auch als Solche zu erkennen, was schwieriger ist, als man zunächst annimmt, da auch die Fakes immer besser werden, aber wenn man weiß, worauf man achten muss, ist es gar nicht so schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen…
Fotografieren mit einer Boxkamera
Was ist überhaupt eine Boxkamera?
Nun, eigentlich eine ganz normale Kamera, nur selbstgebaut, und mit weniger Features. In der Regel dürfte es ja so sein, dass man im Keller nicht grade eine Feinmechaniker-Werkstatt sein eigen nennt, von daher muss man sich beim Bau einer Kamera auf eher einfache Materialien und Verfahren beschränken. Auf den konkreten Bau einer Boxkamera will ich hier auch eigentlich gar nicht näher eingehen, dazu sei auf das Projekt-Blog von Fisch verwiesen, wo das Ganze dokumentiert ist. Da mit rein spielt auch die Papierfotografie, nur in einem anderen Maßstab. Konzeptuell ist die Boxkamera eine Holzkiste (Camera-Body) mit Wechselobjektiv (150mm f/8 Fixblende aus einem Tageslicht-Projektor), Mattscheibe (Plexiglasplatte, welche auf einer Seite Matt ist), manuellem Fokus (Die Mattscheibe wird über eine Stange vor- und zurück geschoben) und relativ großem Sucher (Holztürchen auf der Rückseite). In der Kamera befinden sich zwei lichtdichte Behälter, einer für frisches Fotopapier, einer für bereits belichtetes. Auch wenn sich das eher witzig anhört, sind die Kernkomponenten einer Kamera durchaus vorhanden, nur dass man keinerlei Annehmlichkeiten „moderner“ Fotografie hat. Fotografiert wird auf S/W-Fotopapier (ca. ISO 6). Dementsprechend sind die Abzüge nach dem Entwickeln auch Negative. Zum einen ist Fotopapier einfacher in der Handhabung als Sheetfilm, zum zweiten um Größenordnungen billiger, und zum dritten sind „per Hand“ Belichtungszeiten von kürzer einer 100stel Sekunde sowieso unmöglich solange der Shutter noch nicht fertig gebastelt ist, von daher ist das geringe ISO gar nicht so problematisch. Eine normale Analog-Kamera (in dem Fall eine Canon AE-1) übernimmt hier die Aufgabe eines externen Belichtungsmessers, dazu später mehr.
TL-MR3020 + OpenWRT + Sane = Scan-Server – Die Zweite…
Ich war schon länger auf der Suche nach einer vernünftigen Lösung, um eingehende Dokumente (die aus Papier) direkt nach dem Auspacken ohne viel Aufwand einzuscannen, und danach als Bild, besser noch geOCRt (ist das überhaupt ein Wort? egal…) auf meinem Server zur weiteren Bearbeitung als Freigabe per NFS oder Samba/CIFS zur Verfügung steht. Das Projekt wurde zugunsten Anderer immer wieder aufgeschoben, bis vor Kurzem der gute Ronald von der Schatenseite mit einer interessanten Lösung daher kam: Einen TP-Link MR3020 mit OpenWRT an einen Einzugscanner zu kleben, und auf Knopfdruck den Einzugscanner zu triggern, um zu scannen, und das Dokument auf einem Netzwerk-Share abzuladen. Das war so in etwa exakt Das, was ich gesucht habe, denn einen Einzugscanner hatte ich auch noch (der sollte eh für dieses Projekt herhalten), und auch einen MR3020 hatte ich noch. Ideal also, um das mal auszuprobieren.
Unterm Strich weicht mein Setup dann aber doch ein bisschen von dem ab, was Ronald’s Ansatz war, von daher hab ich mich dazu entschlossen, das noch mal neu komplett von Null an zu dokumentieren…
Platzprobleme bei Carcassonne? Ich wüsste da was…
Auch wenn der Fokus dieses Blogs mitnichten Brettspiele sind, gibt es da doch hin und wieder mal was interessantes zu. Sicher, viele tun Brettspiele als langweilig ab, aber wenn man sich in dem Bereich mal abseits von Mensch-Ärgere-Dich-Nicht und Monopoly umsieht, stellt man schnell fest, dass es unglaublich viele geniale und fesselnde Brettspiele gibt. Einer meiner absoluten Favoriten ist Carcassonne vom „Hans im Glück“-Verlag.
Das Prinzip ist einfach: man legt nacheinander abwechelnd Landschafts-Kärtchen anneinander, und versucht mit seinen Spielfiguren („Meeples“), die entstehenden Straßen und Städte zu besetzen, eines der größten Probleme dieses Spiels mit allen seinen Erweiterungen ist in meinen Augen Lagerung und Transport des Spielmaterials. Auch wenn viele ambitionierte Spieler dazu übergehen, sich schicke Holztruhen o.Ä. zu bauen, glaube ich doch, eine bessere, vor allem aber praktischere Lösung gefunden zu haben…
Delta 3D-Drucker – Lessons learned
oder: Warum es schwierig ist, einen gut funktionierenden Delta zu bauen…
Dieser Artikel behandelt im wesentlichen die Hardware. Ein Artikel zur Software bzw. zum Drucken selbst kommt dann ggf. später noch mal. Alles auf einmal würde den Rahmen dieses sowieso schon sehr langen Artikels sprengen.
Vorwort
Ich nehme einfach mal an, Du hast diese Seite gefunden, weil Du drauf und dran (oder dabei) bist, dir einen (Delta-)3D-Drucker selber zu bauen. Vorab: davon will ich niemanden abhalten, das macht viel Spass, man lernt viel und sammelt Erfahrungen in verschiedenen Disziplinen, ich will hier nur aufzeigen, was so meine Erfahrungen mit 3d-Druckern, und Delta Printern im Besonderen sind, und wo etwaige Fallstricke sind.
Einleitung
Ich habe gut ein Jahr lang mit dem 3D-Drucker eines Freundes Erfahrungen gesammelt (was 3D-Druck an und für sich und die Bedienung von Drucker und Software angeht), bevor wir uns entschieden, für unseren Hackerspace auch einen Drucker zu bauen, und natürlich auch gleich Einen für Zuhause. 2012/13 waren Delta-Printer nun mal das hippeste wo gab, also sollte es ein Delta werden, wo wir auch schon bei den ersten beiden „Lessons learned“ wären (ich fasse die am Ende noch mal zusammen):
Lesson 1: Der erste Drucker den man baut, sollte ein Einfacher sein. Die meisten Teile sind eh wieder benutzbar, man braucht also mitnichten alles neukaufen, wenn man sich später für was Anderes entscheidet. Weiterlesen
Siedler von Catan – Eine Variante zum selber bauen
Da dieses Blog primär dazu dient, ein paar eigene Projekte zu dokumentieren, habe ich mal eines, welches schon einige Zeit zurückliegt, mal hier mit aufgenommen. Ursprünglich hatte ich das mal im Wiki vom Chaostreff-Dortmund dokumentiert (https://wiki.ctdo.de/projekte/catan).
Also hier noch mal in aller Ausführlichkeit die Doku zu meiner Selbstbauvariante von „Siedler von Catan“:
Siedler von Catan – eine Variante zum selber bauen
Lack Media Tisch
(von meinem anderen Blog umgezogen, welches geschlossen wird, originaler Beitrag von 09/2015)
Vorwort
Ein neuer Wohnzimmertisch muss her, der Alte fällt bald ausseinander, und der Riss, der quer durch die Glasplatte geht, wird wohl auch nicht ewig lauern, um mir irgendwann im ungünstigsten Moment die Glasplatte zu zerlegen. Er muss gut aussehen UND nützlich sein; Eigenschaften, die die meisten gekauften Modelle wohl meist nicht zu leisten im stande sind, zumindest nicht für weniger als den Gegenwert eines Kleinwagens, also die Alternative: Selber bauen!
Kindle Fire Tablet Gen5 (2015) – Alternative Roms
Wie vermutlich viele andere, habe ich mir auch ein ganz veritables Stück Hardware für einen Kampfpreis von knapp 60€ (zwischenzeitlich war das immer mal wieder bei 50€, in den USA zum Black Friday 35 US$) geschossen. Die Rede ist natürlich vom Kindle Fire Tablet Gen. 5.
Der erste Eindruck war eigentlich ganz okay, die Verarbeitung ist mäßig, und warum das Display schwarze Ränder von >1cm haben muss, erschliesst sich mir auch nicht gleich, aber naja, das Gerät is halt vor allem eines: Unschlagbar günstig für die verbaute Hardware; da ist auch die eher billig wirkende Kunststoffrückseite zu verschmerzen.
Ein Quadcore mit 1.3GHz, 7″ Display mit 1024 x 600 Pixeln, 1GB Ram, 8GB Speicher und SD-Kartenslot. GPS wäre noch toll gewesen, aber naja, alles in allem brauchbare Hardware.